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Serialität und Intermedialität in Graphic Novels

Assoziiertes Projekt A

Graphic Novels werden, obwohl sie in den letzten dreißig Jahren erfolgreich publiziert und verkauft worden sind, nach wie vor als Produkte der populären Kultur stigmatisiert und marginalisiert. Seit W.J.T. Mitchells Proklamation eines pictorial turn in der westlichen Kultur und dem Aufstieg der Intermedialitäts- und Visual Culture-Forschung hat sich aber in den Geistes- und Kulturwissenschaften ein größeres Interesse an inter- und multimedialen, hoch- wie populärkulturellen Phänomenen herausgebildet, wodurch sich auch das wissenschaftliche Interesse an Graphic Novels intensiviert hat.

Unser Projekt konzentriert sich auf zwei bislang wenig beachtete Aspekte seriell publizierter, englischsprachiger Graphic Novels der 1980er bis 2000er Jahre. Erstens untersuchten wir Serialität als eine Form der Standardisierung und Schematisierung, die neue Möglichkeiten für formale und experimentelle Variationen schafft. Zweitens wurden intermediale Erzählweisen von Graphic Novels analysiert. Diese können Auskunft geben über zahlreiche im Bereich der Erzähltheorie noch offene Fragen. Unser Ziel war es, einen Beitrag zur Entwicklung eines narratologischen Modells zu leisten, das der seriellen und intermedialen Erzählweise von Graphic Novels Rechnung trägt. Vor dem Hintergrund neuester Medientheorien haben wir uns also der Frage gewidmet, wie intermediale serielle Graphic Novels erzählen und so zu einer Narratologie beitragen, welche die Grenzen von Medien und Disziplinen transzendiert.


Leiterin: Prof. Dr. Gabriele Rippl, American Studies, Bern