Sammeln populärer Serienhefte in der Nationalbibliothek
Teilprojekt 5
Das TP untersucht den Umgang der Deutschen Nationalbibliothek mit populären Serienheften. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der 1912 gegründeten Deutschen Bücherei in Leipzig. Die Diskussion ihres Sammelauftrags fiel in eine Zeit, als in der Gesellschaft die so genannte "Schmutz und Schund"-Debatte über Heftromane geführt wurde. Folgenden Fragen soll nachgegangen werden: Ist ein Einfluss gesellschaftlicher Wertung populärserieller Literatur auf die Bibliothekspraxis erkennbar? Wie sammelte die Nationalbibliothek eine Serie? Wie klassifizierte, katalogisierte, archivierte und machte sie "Kioskliteratur" zugänglich, die auf den ersten Blick keinen Autor hat, kein Buch ist und keinen Werkanspruch erhebt? Wie definierten und diskutierten die Beteiligten in der Institution und in der Öffentlichkeit den Sammelauftrag einer Nationalbibliothek? In einem weiteren Untersuchungsabschnitt wird exemplarisch der Umgang der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main mit der seit 1961 erscheinenden Heftroman-Serie Perry Rhodan fokussiert.
Leiter:
- Prof. Dr. Gerhard Lauer, Germanistik, Göttingen
- Prof. Dr. Kaspar Maase, Empirische Kulturwissenschaft, Tübingen
Bearbeiterin: Tonia Sophie Müller, M.A., Empirische Kulturwissenschaft, Tübingen